"Es befand sich in einer Welt voll kauernder Wesen, ohne zu wissen, das es selber das Wesen war."
Friedrich Dürrenmatt: Minotaurus
Die Tanzkompanie bo komplex fokussiert den Blick in ihrer neuen Tanzproduktion "minotaurus" gemeinsam mit der Künstlerin Lieve Vanderschaeve und dem Komponisten Marcus Schinkel ganz auf “Das Wesen”, welches sich in einem riesigen Spiegellabyrinth befindet. Als Zwischenfigur, Halbgott, Übergangswesen zwischen Mensch und Tier, Kind und Erwachsenem, privater und öffentlicher Figur, begibt es sich aus seiner gewohnt-realen Welt in einen sterilen, virtuell-animierten Raum. Eingeschlossen in eine verschlüsselte Welt, die parallel eine Lösung zum Erhalt der Privatsphäre gegen die elektronische Infiltration des Privatlebens ist, versucht “Das Wesen”, sich erneut zu finden.
Ähnlich wie die Ballade "Minotaurus" (1985) von Friedrich Dürrenmatt ist auch das Tanzstück der Tanzkompanie bo komplex eine Parabel über das technische Wirken der Naturwissenschaften, die den Menschen nicht in ihr Kalkül miteinbeziehen; es handelt von der Orientierungslosigkeit in unserer heutigen Welt, in welcher der Mensch als “Tier mit erweitertem Bewusstsein” ausgeschlossen ist aus der „offenen“ (R. M. Rilke) Natur, sein Leben als Irrgarten empfindet und nach Entschlüsselung und Erkenntnis sucht.
Inszenierung / Choreographie - Tanzkompanie bo komplex
Komposition - Marcus Schinkel
3-D-Animation - Lieve Vanderschaeve
Licht - Marcus Becker
Bühne - Ansgar Baradoy
Das Wesen - Olaf Reinecke
Das Rote - Bärbel Stenzenberger
Musik - Marcus Schinkel
Gefördert von: Kulturamt der Stadt Bonn, „Mittleres Zentrum Bonn“ im Rahmen des Tanzkonzeptes des Landes Nordrhein-Westfalen, RheinEnergieStiftung Kultur, NRW KULTURsekretariat im Rahmen von „Neue Medien Kunst“ und Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen
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